Mühlhausen
Astronomie in Mühlhausen
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Totale Mondfinsternis am 27.08.2018

Vier unserer Astrofreunde hatten sich verabredet, die Finsternis gemeinsam zu beobachten und zu fotografieren. Da die Finsternis bereits vor Mondaufgang begann, mußte ein Platz mit freiem Blick auf den Südosthorizont gefunden werden. Ein ehemaliger Agrarflugplatz vor den Toren der Gemeinde Bickenriede wurde als passend ausgewählt, und noch vor Sonnenaufgang trafen wir dort ein und bauten unsere Ausrüstung auf.

Schon im Vorfeld deutete sich an, daß Petrus ein unzuverlässiger Geselle ist. Nach vielen Tagen wolkenlosen Himmels zog an diesem Tag eine Wolkenfront herauf und natürlich auch noch aus Südosten. Wir alle wurden auf eine harte Probe gestellt...


Ein prächtiger Sonnenuntergang
Der Westhimmel war dagegen weitgehend frei von Wolken. Unterwegs bot sich dieser herrliche Anblick und ich mußte ganz einfach anhalten und die untergehende Sonne fotografieren.
Das ist unser Beobachtungsplatz auf einer ehemaligen Rollbahn
Noch ist es zu hell zum Beobachten, und so gönnen wir uns erst einmal eine kleine Pause. Dann wurde es allmählich dunkel, und die Wolken am Südosthimmel waren nicht mehr zu sehen. Der Mond allerdings auch nicht.

So begnügten wir uns erst einmal damit, Venus und Jupiter zu betrachten. Später kam auch noch Saturn hinzu.
Unglaublich - der Himmel klart auf! © Karl-Josef Lange
Irgendwann tauchte in Richtung Mond plötzlich ein leuchtend roter Punkt auf - das konnte nur der Mars sein. Also schnell ein Foto geschossen. Und auf dem Foto erschien noch ein halbrundes, dunkelrotes Etwas: Der so sehnlichst erwartete Mond.

Das war so gegen 22:30, und die Phase der Totalität war schon auf ihrem Höhepunkt; die Hälfte hatten wir bereits verpaßt.
© Klaus-Dieter Fischer
Uns war das egal, wir waren froh und dankbar, überhaupt noch etwas von der Finsternis mitbekommen zu haben.

Der verfinsterte Mond war ziemlich dunkel, was zum einen an dem dünnen Wolkenschleier lag, zum anderen sicher auch an der geringen Höhe über dem Horizont.
Im »Rotlichtviertel«
Mittlerweile herrschte ein geschäftiges Treiben. Wer ein Teleskop aufgebaut hatte, probierte verschiedene Okulare aus. Wer nur die Kamera und ein Stativ mitgebracht hatte, variierte die Brennweite oder wechselte die Objektive aus.
Das Ende der längsten totalen Finsternis dieses Jahrhunderts deutet sich an
Und dann neigte sich die Finsternis auch schon wieder dem Ende zu. Dieses Foto entstand fünf Minuten nach dem vierten Kontakt, also dem Beginn des Austritts des Mondes aus dem Erdschatten.

Mit jeder Minute wurde es wieder heller, und bald schon begann der Mond, unsere Schatten auf den Boden zu werfen. Nach und nach begann jeder von uns, seine Ausrüstung einzupacken und zufrieden die Heimreise anzutreten.
© Karl-Josef Lange
Zum Schluß noch einmal eine sehr schöne Collage zweier Fotos, einmal auf die Schatten des verfinsterten Mondausschnitts belichtet, und einmal auf den schon wieder aufgehellten Teil.