Mühlhausen
Astronomie in Mühlhausen
teleskopicon
Auch die lokale Presse hat schon häufiger über uns und unser Hobby berichtet:



Ein Artikel in der »Thüringer Allgemeine« am 2.9.2023

Ein Artikel in der »Thüringer Allgemeine« am 1.4.2019




In der »Thüringer Allgemeine« und der »Thüringer Landeszeitung« erschien am 10.06.2017
ein ganzseitiger Artikel über uns und unser Hobby:



Mit der Spiegelreflex zu den Sternen

Faszination Astrofotografie: Die Mühlhäuser Astronomiefreunde erklären eine Spezialität ihres Hobbys. Neulinge sind immer willkommen

10. Juni 2017 / 02:28 Uhr

Milchstraße über Namibia

Mühlhausen. "Schon mit einer normalen Spiegelreflexkamera lassen sich beeindruckende Astronomiefotos aufnehmen", sagt Karl-Josef Lange von den Mühlhäuser Astronmiefreunden.

Seit vielen Jahren treffen sich die Fans der unendlichen Weiten einmal im Monat, um über Sterne, Galaxien und ferne Planeten zu diskutieren. Astrofotografie sei nur ein Teil ihres Hobbys, aber schon der sei so vielfältig, wie ihre Motive.

Karl Josef Lange kommt gerade aus Namibia zurück, wo er zum Beispiel die Milchstraße mit seiner ganz normalen Spiegelreflexkamera (SLR) fotografiert hat. "Ein starkes Weitwinkel - ich hatte ein Fischauge" außerdem ein Stativ und 30 Sekunden Belichtungszeit, "dann klappt das bei Ihnen auch", verspricht Lange. Gäbe es da nicht ein Problem: Um die Milchstraße bei uns zu sehen, sei es meist nicht dunkel genug.

Am Ende kommt es auf den Versuch und die richtige Nacht an. Dunkler als normal sei es etwa in den sogenannten Sternenparks in der Eifel, in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in der Rhön. Hier lohne schon alleine die Himmelsbeobachtung. Denn genau das sei Astronomie, die älteste der Naturwissenschaften.

Und die zweifellos beeindruckenden Fotos der Milchstraße zählen ohnehin eher zur Landschaftsfotografie, sagt Gründungsmitglied Wolfgang Limmer. Aber schon mit Teleobjektiven können man Sonne und Mond, aber auch dem Nordamerika-Nebel - einem Ausschnitt der Milchstraße - näher auf den Pelz rücken.

Links neben dem Mondkrater Archimedes an der Gebirgskette landete Apollo 15 (Videokamera an einem Newtop-Teleskop). Foto: Klaus-Dieter Fischer
Auch die Sonne eigne sich hervorragend für die Astrofotografie, weiß Klaus-Dieter Fischer. Unbedingt zu beachten sei aber, dass sie niemals ohne entsprechende Filterfolien betrachtet werden dürfe. Die drohenden Verletzungen am Auge seien meist irreparabel, so Fischer, der bei einer seiner Sonnenbeobachtungen eine riesige Eruption fotografieren konnte.

Sonneneruption
Etwa 350.000 Kilometer reicht die Eruption über den Rand der Sonne hinaus. Ihr Zentrum wurde mit Fotobearbeitung abgedunkelt. Foto: Klaus-Dieter Fischer

Mit dem Teleskop ist es noch kniffliger

Wer jetzt neugierig geworden sei, kann seine SLR im nächsten Schritt über einen Adapter an ein astronomisches Fernrohr anschließen. "Aber keins aus dem Supermarkt", sagen die drei Astronomiefreunde. Was zählt, sei nicht etwa der Vergrößerungsfaktor, der in Werbeprospekten immer - und nicht selten falsch - angegeben sei. Wichtig sei die Öffnung, also die Fläche, mit der das Fernrohr Licht sammeln kann.

Größenvergleich Andromedagalaxie und Mond
Größenvergleich am Himmel: die Andromeda-Galaxie mit Mond, beides mit Spiegelreflex und starkem Tele-Objektiv fotografiert. Montage: Karl-Josef Lange
Vernünftige Instrumente gebe es bereits knapp unter 1000 Euro. Aber wer hier Rat suche, könne die Hobby-Astronomen gerne zu ihrem monatlichen Stammtisch in der Antoniusmühle besuchen. Der nächste Stammtisch findet am 16. Juni um 20 Uhr statt.

Ab einem angesetzten Teleobjektiv oder einem Teleskop werde die Astrofotografie nämlich ein wenig kniffliger. Ein schöner bunter Orionnebel etwa bestehe zum Beispiel aus zahlreichen Aufnahmen, die später am Rechner im so genannten "Stacking"-Verfahren zusammengerechnet werden. Es seien Testaufnahmen nötig, um das Bildrauschen herauszurechnen und das Fernrohr müsse den Sternen wegen der Erdrotation nach geführt werden. Spezielle Mechanik und Software sei unabdingbar. Auch die Farben könne das bloße Auge nicht erkennen.

Orionnebel M42
Sterne mit 2000 Sonnenmassen entstehen im Orionnebel. ionisierende Strahlung lässt ihn leuchten (SLR-Kamera mit 1200 mm Tele). Foto: Karl-Josef Lange
Zum einen liege das daran, dass das menschliche Auge nachts beinahe farbenblind ist, zum anderen, dass das weit entfernte Licht des Nebels so schwach ist.

Aber so kompliziert muss es nicht werden, wiederholt Karl Josef Lange und zeigt, welch faszinierende Aufnahmen schon mit einem normalen Fotoapparat möglich seien. Menschen dafür zu begeistern, dass sei ihr Anliegen.




Sascha Willms / 10.06.17



Die »Thüringer Allgemeine« und der »Thüringer Landeszeitung« berichteten am 27.3.2017
über den von unserer Gruppe ausgerichteten Astronomietag






Die »Thüringer Allgemeine« berichtete am 8.4.2014 in ihrer Ausgabe:

Wolken verhinderten in Mühlhausen den Blick zu Weltraumwüsten
Astronomietag 2014



Einmal im Jahr bieten die Mühlhäuser Astronomie-Freunde der Öffentlichkeit eine attraktive Gelegenheit, Einblicke in das Universum zu gewähren. Dem Anliegen sollte der Wochenende weltweit ausgerufene Astronomietag dienen, doch die dichte Wolkendecke verhinderte an dem Abend, den Interessierten den Himmel ein Stück näher zu bringen und womöglich Großes zu entdecken.

Dabei sollte es diesmal um das Thema "Weltraumwüsten" gehen. Damit waren alle Körper des Sonnensystems gemeint, von denen man "wüste" Oberflächen kennt. Weil der Blick zum Himmel kaum lohnte, haben die Mühlhäuser Sternfreunde also gefachsimpelt. Ihr Treffpunkt war nun schon zum zwölften Mal die Wiese an der Rettungsleitstelle am Böhntalsweg.

Dort bauten die Sternengucker aus Bad Tennstedt, Mühlhausen, Ammern, Bad Langensalza, Grabe und Barchfeld ihre Teleskope auf. Doch es müssen nicht immer solch professionelle Beobachtungsgeräte, wie beispielsweise das von Christian Seidler aus Barchfeld sein. "Das beste Teleskop für Anfänger ist ein normaler Feldstecher", sagte Wolfgang Limmer.

Vor fast 20 Jahren sei er noch der Einzige gewesen, der mit seinem Teleskop Ausschau nach Mond, Spika, Mars, Jupiter, Saturn, Venus oder Regulus gehalten habe. Doch dann fanden sich immer mehr Gleichgesinnte, die sich mittlerweile an jedem dritten Freitag des Monats zum Astronomie-Stammtisch in der Antoniusmühle treffen.

"Keiner von uns ist Profi, sondern man muss sich nur für Maschinenbau, Elektronik, Optik und die Physik des Universums begeistern", meint Jörg Leipold. Stolz sind die Mühlhäuser Hobby-Astronomen, dass aus ihrem Alt-Herren-Stammtisch sogar eine Wissenschaftlerin hervorging. Denn Dorit Eisenacher aus Mühlhausen hat inzwischen Astronomie studiert und bereits wissenschaftliche Fachvorträge vor dem hiesigen Astronomie-Stammtisch gehalten. Und vor zwei Jahren konnten Jörg Leipold und Wolfgang Limmer bei einem großen Treffen einen ersten Preis für den Eigenbau eines Teleskops bekommen.

Das weiteste Objekt, das einer der Mühlhäuser Sternenfreunde je vor seiner Linse hatte, war ein sogenannter Quasar. Dabei handelt es sich um den Kern einer aktiven Galaxie, die im sichtbaren Bereich des Lichtes nahezu punktförmig erscheint und sehr große Energiemengen in anderen Wellenlängenbereichen ausstrahlt. Der Quasar sei unglaubliche 2,4 Milliarden Lichtjahre entfernt gewesen.

Mit dem Fahrrad kam zu dem jetzigen Treffen Klaus-Dieter Fischer an und sagte, dass er einmal mit "spechteln" wollte. Damit entpuppte sich der Mühlhäuser überraschend als Insider. Denn "Spechteln" wird im Allgemeinen von Sternenfreunden als Bezeichnung für die Tätigkeit des Sterneschauens benutzt. So wurde Klaus-Dieter Fischer in den Kreis der Astronomie-Freunde aufgenommen.

Reiner Schmalzl / 08.04.14 / TA


Ein kurzer Bericht in der »Thüringer Allgemeine« am 23.4.2013

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Beim Astronomietag in Mühlhausen war es zu bewölkt
Mühlhausen. Astronomietag brachte Sternengucker am Mühlhäuser Böhntalsweg zusammen.
Bedingungen waren nicht optimal.
22. April 2013 / 17:01 Uhr



Thomas Georgi und seine Sternenfreunde stellten die Technik ein.
Foto: Claudia Bachmann


Als der Jupiter auftauchte, wurden die Fernrohre umgerückt. Stand in der ersten Stunde des Astronomietages das Beobachten des Mondes im Mittelpunkt, war nun ein neues Beobachtungsobjekt gefunden. "Jupiter bietet sich bis kurz nach Mitternacht für Beobachtungen an", erklärt Thomas Georgi vom Mühlhäuser Astronomieverein.

Nachdem der Astronomietag zuletzt schon verschoben werden musste - es hatte zu viel geschneit -, waren auch diesmal die Bedingungen nicht optimal. Und das lag nicht allein an der abendlichen Kühle, die so manchen zu Skianzug und Mütze hatte greifen lassen. Es war viel zu bewölkt. So war selbst einer der hellsten Sterne, der Polarstern, zu Beginn des Abends nicht zu sehen, was das "Einmessen" der Teleskope an diesem Tag nicht einfacher machte. Gut sichtbar waren dagegen Rigel aus dem Sternbild Orion und Arktur, einer der hellsten Sterne des Nordhimmels.

Gehofft hatte das gute Dutzend Teilnehmer auch darauf, die Raumstation ISS und auch zwei Satelliten sehen zu können. "Doch dazu braucht es etwas Glück. Das Segel muss von der Sonne angestrahlt und dann das Sonnenlicht auf unsere Wiese am Böhntalsweg reflektiert werden", erklärt es Georgi.

Thomas Klemmer aus Großvargula gehört zu den erfahrenen "Sternenguckern". Und er zerstört die Vorstellung, man könne doch an jedem klaren Abend in die Sterne schauen. "Eigentlich gibt es im Jahr nur fünf oder sechs gute Möglichkeiten dazu - an den Wochenenden vor und nach Neumond." Ein Freund der Sommerzeit wird Klemmer wohl nie. "Das schiebt - im Vergleich zum Winter - unsere Beobachtungszeit weiter in die Nacht, jeweils um eine Stunde. Richtig dunkel ist es erst gegen eins." Hoch technisiert sind die Astronomen nicht nur bei ihren Fernrohren. Die Sternenkarte wurde inzwischen durch den Tablett-PC abgelöst.

Dem losen Zusammenschluss von Mühlhäuser Astronomiefreunden gehören derzeit ein Dutzend Damen und Herren an, zwei neue kamen am Wochenende hinzu - aus Seebach und Bad Langensalza. "Sie schauen teilweise viel länger als wir in die Sterne; wir haben einander bisher nur noch nicht gefunden", sagt Thomas Georgi.

Claudia Bachmann / 23.04.13